Eigentlich ist er ja gar kein Ferrari – oder jedenfalls wurde er nicht als solcher gebaut. Als das Modell des Dino 1974 das Licht der Welt erblickte, wurde das Fahrzeug zwar von Ferrari hergestellt, aber ohne das typische Emblem mit dem springenden Pferd ausgeliefert. Enzo Ferrari nannte den Wagen nach seinem plötzlich verstorbenen Sohn Alfred, den er Alfredino oder kurz Dino nannte. Eine Hommage an seinen Sohn, was diesen Wagen ganz speziell macht.
Der Ferrari Dino 308 GT 4 hat aber noch mehr Besonderheiten – es war der erste Serien-Ferrari mit V8-Motor, der Viersitzer (2+2) mit Mittelmotor Anordnung und das erste und einzige Serienfahrzeug, mit dessen Gestaltung Bertone beauftragt wurde.
Unser Dino stammt aus dem Jahr 1977 und holt aus seinem 2926 ccm V8 235 PS heraus. Genug um den Wagen auf satte 250 km/h zu beschleunigen. Auch wenn uns der Besitzer erzählt hat, dass der Wagen viel mehr Spaß auf langen Strecken macht. Vor unserem Shooting hatte der Ferrari einen Abstecher in die Alpen hinter sich, den er im Gegensatz zu manchem Porsche unbeschadet überstanden hat. Ein echter Gran Turismo eben.
Natürlich ist der Wagen nicht ohne Grund in diesem ausgezeichneten Zustand – von 1989 bis 1999 wurde der Wagen von einem bekannten Mainzer Designer komplett neu aufgebaut. Der Motor wurde überholt, die Karosserie in Modena restauriert, das Interieur in Leder und Alcantara neu angefertigt. Weil der Designer ihn selbst zusammensetzte, er aber immer wieder unterbrochen wurde, dauert die Restauration ganze zehn Jahre. Aber wie es sich gelohnt hat.
Auch heute ist der Dino in Mainz zuhause. Noch immer bei einem Designer. Der seine ungewöhnliche Form mehr als zu schätzen weiß. Und auch wir waren begeistert von diesem einzigartigen Stück Automobilgeschichte.
Hier kann man den Originalartikel lesen: THG MAG
Text und Fotos: Dennis Haas/ THG MAG