Treffpunkt zur Sick Alps Tour für Level 3 war in „Unsere Liebe Frau im Walde“ südlich von Meran, einem kleinen Nest am Gampenpass, welches als ältester Wallfahrtsort Tirols gilt. Schon im 12.Jh war hier einiges los, aber die Pilger kamen noch zu Fuss und nicht im Porsche.
Kerstin und Moritz empfingen uns und den Rest der Gruppe herzlich und Mama Kofler und ihr Team vom Hotel Gasthof „Zum Hirschen“ entpuppte sich als exquisiteste Gastgeber, erfüllte uns jeden Wunsch beim Essen und tanzte am Abschlussabend sogar ein paar Schritte mit. Highlight! Hier war unsere Basis für die nächsten drei Tage von welcher wir aus zu den jeweiligen Tagesetappen loslegten.
Der erste Tag führte uns nach Bozen und dann den Berg rauf Richtung Sellajoch. Vorher nochmal alle Tanken und dann hinein in den Verkehr. Wir waren ja nicht alleine auf den Straßen. Zum Glück wenig holländische Camper, dafür aber genügend Italiener im Urlaubsmodus. So zog sich die ganze Sache etwas, aber die Landschaft und die Ausblicke entschädigten für die Strapazen. Nach Sella kam das Pordoijoch und dann hoch zum Passo Falzarego, wo im Restaurant Grill „da Strobel“ eine große Tafel auf der Terrasse für uns gedeckt war. Hier waren wir schonmal bei Sick Alps 2020, als wir vom Großglockner aus in Richtung Dolomiten fuhren. Eine gute Adresse, Parkplatz vor der Türe und Opa an der Kasse. Die Rückfahrt gestaltet sich etwas flüssiger, wir fahren übers Grödner Joch zurück zum Pordoi dann Richtung Karerpass. Highlight des Tages war die Auffahrt hinter Moritz im 964er zum Passo Lavazè. Volles Hörnchen geht es hinauf auf 1808 Meter und das Öl wurde endlich mal ein bisschen wärmer. Oben angekommen machten wir kurz Pause und konnten die Kühe beim Feierabend erleben, wie sie in den Stall zurückkehrten. Wir mussten noch ein bisschen arbeiten und fuhren über den Passo di Pramadiccio und den San-Lugano Sattel zurück ins Etschtal, wo uns die heiße Luft des Augustsommers wieder in Empfang nahm. Die letzte Etappe führte über den Mendelpass, den wir 1000 Höhenmeter hinauf klommen und dann endlich -nach 10 Stunden- ein frisches Forst Bier in den Händen halten könnten. Prost!
Tag 2: Nach ausgiebigem und leckerem Frühstück Treffen auf dem Parkplatz hinter dem Hotel. Brock führt uns noch kurz sein Dachzelt vor. Der Aufbau ist in 3 Minuten erledigt und noch schneller verschwindet alles wieder in der Abdeckung. unier Fahrt ging heute Richtung Süden. Hier war deutlich weniger Verkehr, als am Vortag, aber ist war nicht minder schön. Durch endlose Apfelplantagen, über den Passo Predaia, eine kurze Espresso-Pause unddann hinab Richtung Weinstraße. Wegen eines Parkremplers an der Tankstelle aufgehalten, verkürzten wir die geplante Route und fuhren direkt zum Mittagsstopp bei Alois Ladeger in Magreid, der ein feines Menü für uns kochte und wir auf der Terrasse im Innenhof die Sommerhitze bei einem Gläschen Wein erträglich und kurzweilig gestalten. Die Rückfahrt ging über den Lavazè, den wir schon am Vortag in Gegenrichtung befahren hatten, weiter über Karersee und Nigerpass und kürzen am Schluss nochmals durch Bozen ab. Highlight von Tag 2 war die Auffahrt von Terlan hoch zum Gampenpass und „Unserer Lieben Frau im Walde“. Hinter Ralfs kanariengelbem Ultrabreitbau 911 ging es in flüssigster Fahrt die 15 Kilometer hinauf und oben angekommen hatte sich der eben noch randvolle Tank auf wundersame Weise teilentleert…
Tag 3: Heute ging es hoch hinaus und grandiose Ausblicke waren garantiert. Über Cagnò ging’s zum Passo de Tonale. Dann weiter zum Gaviapass (2618m). Der ist landschaftlich sehr reizvoll, aber auf der Südrampe teilweise nur einspurig zu befahren, was zu unmöglichen Verkehrssituationen durch den kommenden Gegenverkehr führt. Ein Rumänischer Camper vor uns verstopfte so einige Male die Straße. Beim ständigen Stopp & go am Hang konnte ich den Motor kaum am Laufen halten und der Aufstieg war eine ziemliche Qual. Die Anfahrt zum Stelvio ging deutlich flotter und der Motor konnte mal wieder durchatmen. Oben angekommen war leider wieder Stau angesagt und meine Leerlaufdrehzahl hatte erneute Stimmungsschwankungen. Zwischen Radlern, Autos, Fussgängern und Motorradfahrer schlängelten wir uns irgendwie durch und ich war froh hier weg zu sein und den Berg runter zur Mittagsrast im „Franzenshöhe“ zu fahren. Puuh. Von hier starteten einige die Rückreise nach Deutschland, die anderen setzen die Tour fort. Also, den Stelvio wieder hoch und über den Umbrail Pass zurück durch ein Stück Schweiz ins Etschtal und ins Hotel, wo wir nochmals lecker gegessen haben und bis spät das Tanzbein geschwungen haben.
Knapp 1000 Kilometer kamen so in den drei Tagen auf den Zähler und die allermeisten waren grandios. „Un viaggio folle attraverso le Alpi!“
Fotos und Text: Markus Haub & Susana de Val
2022 Sick Alps Level 2: Frankreich