Auf nach Luxemburg! Das war die Devise. Und wir alle wurden überrascht, wie schön es da ist! Die Landschaft in der Saar-Lor-Lux Region ist der Hammer, die Strecke, die Dirk und Bettina für uns ausgesucht hatten war einfach traumhaft und das schöne Wetter hat das alles natürlich noch getoppt!
26 Teilnehmerfahrzeugen aus Belgien, Holland, Luxemburg, Deutschland und sogar ein 206 GT aus Italien kamen für die dreitägige Tour zusammen. Kein Weg schien zu weit für die Teilnehmer der diesjährigen Frühjahrsausfahrt des Dino Register Deutschland.
Basisstation war im Schloss Hotel in Perl, in Blickweite zur luxemburgischen Grenze. Hübsch gelegen und praktisch, um am Abend immer günstig den Tank voll zu machen.
Samstag war früh Aufstehen angesagt. 185 Kilometer standen im Roadbook und es sollte nach Frankreich und durchs Saarland gehen. Vorbei an Schengen, ein kleines Winzerdorf mit großer Bedeutung, denn hier wurde 1985 das Abkommen unterschrieben, welches den Abbau der der Kontrollen an der gemeinsamen Grenze vorsah. Das Europäische Museum erinnert seit 2010 daran.
Im weiteren Verlauf der Strecke überfahren wir mehrfach die Grenze und wissen kaum noch, in welchem Land wir gerade sind. Für den ersten Stopp wurde uns warme Kleidung empfohlen. Es geht tief in den Berg hinein, in die „Ouvrage du Hackenberg“, eine der größten Bunkeranlagen der Maginot Linie in Frankreich. In nur fünf Jahren wurde sie fertiggestellt, insgesamt mehr als 10 Kilometer Tunnel und 4 Kilometer Gleisanlagen für eine elektrische Kasemattenbahn gebaut. Mit genau dieser fahren auch wir durch die nur 12 Grad kalten Röhre und stellen uns lebhaft das Grauen des Krieges vor, als hier bis zu 1000 Soldaten die Anlage verteidigten.
Der Mittagsstopp ist in der Nähe und kommt gelegen. Um dem vollen Magen danach etwas Entspannung zu gönnen, machen wir einen Spaziergang über den Baumwipfelpfad Saarschleife. Er schlängelt sich durch den Wald mit Buchen, Eichen und Douglasien und mündet schließlich im 42 Meter hohen, aus Holz gebauten halbkreisförmigen Aussichtsturm vom Architekten Josef Stöger mit grandiosem Blick über die Saar.
Am Nachmittag sind wir zurück am Hotel und nach etwas Relax kommt schon der Bus, der uns zum Restaurant „Brasserie Koeppchen“ bringt, wo wir den halben Gastraum einnehmen und uns die Spezialitäten des Hauses bringen lassen. Vino inklusive.
Der Sonntag beginnt eine halbe Stunde später (immernoch früh) und die Tour geht nach Norden durch Luxemburg. Durch die Weinberge und entlang der Mosel fahren wir nach Echternach zum Zwischenstopp und haben vom Bürgermeister die Genehmigung bekommen, auf dem Marktplatz zu parken.
Einen Kaffee später gehts weiter bis zur Mittagspause in Burscheid. Am Ende eines kleinen Pfades und direkt am Flüsschen Sauer gelegen ist das Cocoon Hotel Belair. Ein echtes Highlight und wir dürfen auf der Wiese parken und chillen nach dem Essen noch auf den direkt am Wasser stehenden Sofas.
Vom Land gehts in die Stadt. In den modernen Teil von Luxemburg, wo wir erst den Smog-Alarm im Parkhaus auslösen und dann das Europaviertel auf dem Kirchberg besichtigen. Start ist auf dem Place de l’Europe, der vom katalanischen Architekten Ricardo Bofill 2004 entworfen wurde. Dort steht auch die Philharmonie und wir sehen den Europäischen Gerichtshof, das Gebäude der EU-Kommission und das Musée d’Art Modern Grand-Duc Jean (MUDAM) vom Architekten Ipoh Ming Pei, der auch die Pyramide des Louvre entworfen hat. Eröffnet wurde es 2006 nach über 20 jähriger Planung und Streitereien über die Größe und die Steine, die Verwendung finden sollten.
Unser Guide ist ziemlich witzig und erzählt und auch von den Kohlköpfen, die hier vor langer Zeit angebaut wurden und von denen wohl immer noch einige zu finden sind.
Zurück im Hotel bleibt wieder wenig Zeit, der Abschluss-Abend beginnt und wird an unserem “internationalen Tisch” recht kurzweilig. Wir können unser französisch schon gleich mal für die nächstes Wochenende anstehende „Tour de la Baguette“ aufpolieren und Ezio Pasqualetto zeigt uns, wie man drei Champagnerflaschen auf einmal mit dem Säbel öffnet. Sachen gibts…
Montag ist Feiertag, einige Weitgereiste fahren schon nach Hause, aber der harte Kern macht sich auf den Weg über schöne Sträßchen zum UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Das Stahlwerk wurde in den 80ern geschlossen und das riesige Areal kann man nun über einen sieben Kilometer langen Rundweg besichtigen. Die Symbiose aus Stahl, Rost und wilder Natur inspiriert auch die Urban-Art-Künstler aus aller Welt, die ihren Arbeiten im zweijährigen Rhythmus ausstellen. Einige davon kann man noch von der letztjährigen Ausgabe entdecken.
Eine klasse und abwechslungsreiche Dino Ausfahrt geht zu Ende! Vielen Dank an Bettina und Dirk für die Organisation.
Foto und Text: Markus Haub & Susana de Val