Die Zeiten für Oldtimerveranstaltungen sind schwierig und nachdem schon das Dino Register Frühjahrstreffen abgesagt werden musste, war es lange gar nicht klar, ob eine Mitgliederversammlung im Herbst möglich sein würde. Diese werden von langer Hand geplant, mit viel Engagement und Akribie vorbereitet.
Aber es hat geklappt! Julia und Thomas Kraeker haben das Wochenende für uns vorbereitet und es sind bis auf einige wenige Absagen tatsächlich 24 Autos und knapp 50 Leute zusammen gekommen. Der schlechten Wettervorhersage zum trotz. Freilich hat sie den einen oder anderen dazu bewogen, auf ein regensichereres, moderneres Fremdfabrikat auszuweichen. Das gibt natürlich krasse Abzüge auf dem Club-Mitgliedskonto.
Treffen war auf der Achalm, hoch über Reutlingen gelegen. Am Freitag Abend begann das Beisammensein, wir kamen etwas verspätet, aber gerade noch rechtzeitig zum Essen. Die Anreise aus Südtirol , Staus und Schneegestöber auf dem Fernpass hatte uns in Zeitverzug gebracht.
Der Abend verläuft unterhaltsam und es ist schön bekannte Gesichter wiederzusehen und neue Leute kennenzulernen. Irgendwann läutet die letzte Runde und am nächsten Morgen geht es früh raus. Also Batterien schonen und ab in die Heia.
Um 8:15h schon ist Begrüßung und kurze Einweisung in den bevorstehenden Tag. Fehler im Roadbook werden korrigiert, die 4 Etappen kurz beschrieben und uns auf knapp 300 Kilometer Strecke eingeschworen. Abfahrt 8:30 Uhr. Die Motoren starten, die Garage bebt. Es Wetter ist mäßig bis beschissen, es regnet, die Strecke dafür umso schöner. Wir fahren über die Schwäbische Alb Richtung Nord-Osten. Eningen, Metzingen, Erkenbrechtsweiler… hoch und runter bis zur Kaffeepause im Sulzburghof in Lenningen.
Bis zur Mittagspause sind es weitere 61 Kilometer Richtung Süden. Am Großen Lauertal steht der „Hinweis leise und langsam“ zu fahren. Machen wir natürlich.
Ziel ist Zwiefalten, wo wir erst im Klosterbräu Restaurant bewirtet werden (lecker Maultaschen) und dann vom Pfarrer höchstpersönlich eine kurze Führung durch das barocke Münster bekommen. Er erzählt uns die über 1000 jahrige Geschichte und wie man in Corona Zeiten an Besucher kommen muss. Vom bayerischen Fernsehen und vier „Hochzeiten und eine Traumreise“, die hier gedreht wurde und von Herrn Kretschmann, der mal zu Besuch war. Der Gottesmann ist kaum zu stoppen.
Aber die Zeit drängt und wir müssen weiter. Nun ins Donautal bis Beuron, wo eine weitere – dringend benötigte- Kaffeepause geplant ist. Mir stecken die letzten Tage noch in den Knochen und ein Koffein-Shot ist eine prima Idee.
Im Cafe Drahtesel werden wir von einer Schar junger Damen umsorgt und auch mit lecker Kuchen ausgestattet.
Der vierte Abschnitt geht 88 Kilometer über den Lochenpass. 888 m über dem Meer gelegen kann man es etwas fliegen lassen. Auf dem anschließenden Autobahnstück B27 sollte man aber auf die unzähligen Blitzern schauen, die alle im Roadbook verzeichnet waren.
Geschafft vom Tag kommen wir im Hotel an und haben noch etwas Gelegenheit zum Ausspannen, bevor um 19:00h die Sektkorken für unseren Clubabend knallen. Leider nicht auf der Terrasse, sondern drinnen. Petrus ist kein Dinofahrer.
Eine schöne Tradition ist der Gabentisch mit Ersatzteilen, Zubehör oder Literatur. Hier kann man durchaus das eine oder andere Schnäppchen finden, um seinen Dino aufzuwerten oder zu reparieren. Auch werden die aktuellen Themen und Termine diskutiert. Die Frühjahrsausfahrt soll aufgrund der unvorhersehbaren Lage im nächsten Jahr ausfallen. Für die Herbstaufahrt 2021 dürfen wir aber hoffen. Es soll ins Elsass gehen. Das Technikseminar wird im November stattfinden. Es wird mal wieder spät, bei einigen anderen noch später. Aber das ist ja auch Sinn der Sache. So oft sieht man sich ja nicht.
Sonntag
Am Sonntag lassen und Julia und Thomas uns eine Stunde länger schlafen. Einen halben Tag haben wir noch Programm. Die Sonne kommt aus raus und so steigt die Laune gleich mal auf 10! Die schöne Strecke geht zur Ritter Sport, dem quadratischen Schokoladenfabrikanten und Kunstsammler.
Wir decken uns im Shop für ein ganzes Jahr mit Süßzeug ein. Dann trennen sich die Wege. Einige fahren noch zum gemeinsamen Mittagessen in die Motorworld nach Böblingen, wir fahren direkt nach Mainz und müssen erstmal Wäsche waschen. Die geht nach zwei Wochen dann doch zur Neige und mehr hat einfach nicht in den Kofferraum unseres GT4 gepasst.
Text und Fotos : Markus Haub & Susana de Val