Am Sonntag ist Publikumstag in Cernobbio und die Teilnehmerfahrzeuge des Concorso d’Eleganza werden nochmals in der benachbarten Villa Erba gezeigt und auf dem roten Teppich vor einer riesigen Tribüne galant und witzig vom Oldtimerexperten Simon Kidston präsentiert.
Am frühen Morgen war es noch beschaulich und die Concours Fahrzeuge rollten in den Park und wurden eingewiesen. Aber wir wussten, dass es voll werden würde auf dem Gelände, wo am Tag zuvor bereits das „Wheels & Weisswürscht“ und „Amici & Automobili“ Event stattgefunden hatte. Knapp 10.000 begeisterte Besucher werden an diesem Sonntag erwartet und sie werden sich auch nicht an den lange Schlangen vor den Foodtrucks, Espresso-Wagen oder auch am Eingang zur Halle mit den den Exponaten der RM-Sothebys-Auktion, die am Vorabend veranstaltet wurde, stören. Highlight war hier sicherlich der 12 Millionen teure Ferrari 312 P(B), Sieger der 1000 km von Buenos Aires und der letzte Ferrari-Prototyp, der die Sportwagen-Weltmeisterschaft gewann. Auch nicht von Pappe waren ein Ferrari 166 MM Touring und ein 500 TR Spider von 1956, die beide für über 3 Millionen über den Ladentisch gingen, ebenso wie die fünf schwarzen Testarossa aus verschiedenen Serien.
Auf der Rasenfläche gab es verschiedenen BMW Club-Fahrzeuge oder Rennwagen zu sehen. Auch der neue BMW 3,0 CLS neben seinen Urahnen oder auch das am Tag zuvor präsentierte Concept zum „Z4 Touring Coupé“, welches in eine Stückzahl von 50 Exemplaren gebaut werden könnte, wie und Adrian van Hooydonk beim „Design Talk“ berichtete.
Eine Band machte mächtig Stimmung und läutete das Defilee der Concours-Fahrzeuge ein. Das Gedränge war riesengroß, manch einer hatte sich schon Stunden vorher einen Sitzplatz ergattert, um nun den kompletten Durchlauf zu bestaunen. Den Anfang machten diesmal die Konzeptfahrzeuge mit dem Pagani Huayra Codalunga, dem langen Schwanz also. Gefolgt vom Hyundai „Konzept N Vision 74“, einem von Giugiaros 1974 entworfenen „Pony Coupe Concept“ inspirierten Wasserstoff-Brennstoffzellen Hybridfahrzeug. Der Designer Ken Okuyama brachte sichtlich gut gelaunt seinen offenen „KODE61 Birdcage“ mit Verbrenner-Motor mit. Vom Elektroantrieb hält er nicht so viel. Bugatti auch nicht unbedingt und der so feierte man mit dem Mistral -der nächsten Jahr in Serie geht- letztmalig den 16-Zylinder.
Die Parade geht mehrere Stunden und wir schauten dem Gewusel drumrum noch eine ganze Weile zu und freuten uns besonders, Valentino Balboni, den legendären Lamborghini Testfahrer mal wieder zu sehen, wie er den grünen Miura P400SV des Japaners Eizo Tomita pilotierte.
Am späten Nachmittag rissen wir uns dann endlich los und schauten uns nochmals die AERO Ausstellung des „FuoriConcorso“ in den benachbarten Villen Sucota und Grumello an. Davon berichten wir im nächsten Artikel…
Unser Bericht von der Villa d’Este hier.
Fotos und Text: Markus Haub & Susana de Val