Entenbürzeltreffen Nördlingen

Einen Entenbürzel haben wir ja bekanntlich nicht am Heckdeckel unseres 911ers. Trotzdem durften wir mit knapp 1000 anderen Porsche auf das Gelände der Kaiserwiese in Nördlingen, wo gestern das größte Porschetreffen in Süddeutschland stattfand. Alle Modelle waren willkommen, vom 356er bis zu den neusten 911. Da die Wettervorhersage eher mäßig war, haben viele wohl ihr altes Exemplar in der Garage gelassen und sind mit aktuellerem Gerät erschienen. Schade eigentlich, aber so sprangen die F-Modelle gleich aus der Menge hervor. Besonders schön ware ein sandbeiger Soft-Window-Targa mit langen Radstand. Einer von nur 22 gabauten Exemplaren, denn eigentlich war ab MJ 1969 schon die feste Scheibe montiert. Unser 9110101621 erregte ebenfalls grosses Aufsehen und ich führte ein paar sehr nette Gespräche mit Fans und Interessierten Leuten…. Das Treffen findet alle zwei Jahre statt.

Entenbürzeltreffen

#4 Mini Restaurierung__beim Spezialisten in Karlsruhe

Im August fahre ich nach Karlsruhe zur Prowa GmbH, wo man sich um den grössten Teil der Restaurierung und Instandsetzung gekümmert hat. Auch galt es viele Pfuschereien aus den 30 Jahre USA Aufenthalt zu beheben. 

Alles in allem war wahnsinnig viel zu tun: Die Karosserie musste instand gesetzt werden, jedoch unter Erhalt der Aussenlackierung mit ihren patinierten Bereichen. Der Unterboden musste abgestrahlt werde, der hintere Hilfsrahmen war schwer durch die Jahre gezeichnet, konnte aber geschweisst und erhalten werden. Der vordere wurde instandgesetzt , danach alles lackiert. Motor, Kupplungsdeckel, Lüfterrad, Steuergehäusedeckel, demontiert und gereinigt. Bremse, Zugstreben, Achsschwingen, Lager, Stossdämpferaufnahme, Antriebswellenflansche, Achsen, Querlenker, Radträger zerlegt und gereinigt. Achsschenkel gewechselt und eingestellt, Radträger gereinigt und lackiert, Bremstrommel überarbeitet, Gummimanschette an den Achsen richtig befestigt,das Schwungrad demontiert, Basellager zerlegt, Kettenkasten und Achswellen gereinigt. Dann der Motor wieder zusammengebaut, Achsschenkelbolzen nachjustiert, Bremse eingestellt und, und, und. Unglaublich, was man an einem so kleinen Auto alles machen kann.

#3 Mini Restaurierung: Bestandsaufnahme

#2 Der Mini ist da! Erste Begegnung…

#1 Wie der Mini aus den USA kam…

vorher-nachher

Alpenfahrt 1.0 __ Teil 2___Gotthard, Grimsel, Furka, Simplon

Zehn Tage, 3500 km, 20 Pässe und fünf Länder… zweiter Teil:

Den Beginn der Alpenfahrt mit unserem 964 konnte man ja vor ein paar Tagen im ersten Teil des Artikels lesen.  Die Werkstatt hatte unseren anderen Elfer, mit dem wir ursprünglich fahren wollten also wieder flottgemacht und wir machten uns am frühen Morgen vom Gotthardpass auf nach Wiesbaden, um ihn abzuholen und anschliessend wieder zurück in die Alpen zu fahren. Ganz schön verrückt eigentlich…

Wieder hoch zum Grimsel…

Auf der Autobahn wird unsere Weekend Racer ziemlich laut. Schon bei 130km/h und bei 180 infernalisch und man muss dann auch das Lenkrad gut festhalten. Dabei belassen wir es dann mal, wir sind ja auf Testfahrt. Die Schweizer sind Weltmeister im Tunnelbau und hier kann man mal richtig den Auspuffklang auszuprobieren bis der Putz von der Decke fällt. Unsere Strecke geht vorbei an Basel und Luzern und hier respektieren wir das Tempolimit peinlichts genau, wir wollen ja keinen Knollen riskieren, so wie ein Lotus Super 7 Fahrer, den ich am nächsten Tag getroffen habe. Er hatte gerade 2000 Franken zahlen müssen. In der Dunkelheit schlängeln wir uns die 38 Kilometer lange Passtrasse hinauf, um gerade nochgerade rechtzeitig zum Abendessen im ersten Quartier anzukommen. Das Grimsel Hospiz, wo wir zwei Tage zuvor schonmal vorbeigekommen sind, liegt idyllisch auf einem Felsen an einem Stausee auf ca. 2000m Höhe und war vor knapp 900 Jahren das erste urkundlich erwähnte Gasthaus in der Schweiz und von 1932 das erste Haus Europas, welches elektrisch beheizt wurde.

Abstecher nach Italien. Und dann der TREMOLA!!!

Den nächsten Morgen nutzen wir, um noch ein paar Fotos an diesem wunderbaren Ort zu machen. In manchen Ansichten verschwindet unsere steingrauer Porsche wie ein Chamäleon, denn der Farbton ähnelt allzu sehr dem der grünbemosten Berge und der Farbe des Wassers im Stausee. Der rote Farbklecks auf der Motorhaube macht sich jedoch ausgezeichnet auf den Bildern. Das Heck ist eindeutig die Sahneseite des 911. Schliesslich reißen wir uns los. Der Tag wartet mit einer geplanten Streckenlänge von 270 Kilometern auf uns und das Wetter ist perfekt. Das Anschnallen mit den 4-Punktgurten ist jedes Mal ein Prozedere und beansprucht etwas Zeit. Festzurren und den Schlüssel drehen. Der Motor startet rau und will mit dem Handgas noch etwas bei Laune gehalten werden. Alleine bleiben wir dabei selten, denn immer wieder kommen Zuschauer, mal begeistert, mal schockierte Wanderer über die Ruhestörung in der Bergidylle. Wir lassen es also gemütlich angehen und fahren in Richtung Süden, den Grimselpass hinunter nach Gletsch und dann über den Simplonpass in Richtung Italien. Er hat lang gezogene Kurven und einen perfekten Fahrbahnbelag. Man kann hier etwas flotter fahren, aber der Motor dreht in der Höheluft noch nicht richtig. Es braucht noch etwas Feinabstimmung auf dem Prüfstand. Das wussten wir und es kommt auf den Zettel mit den über den Winter zu erledigenden Arbeiten. Die Ausblicke auf die weißen Spitzen der Walliser Alpen entschädigen uns dafür, sie gehören zum Besten, was die Schweiz zu bieten hat. Wir erreichen die Passhöhe in 2006 Metern und überqueren danach die Grenze. In Domodossola biegen wir ab in Richtung Santa Maria Maggiore, wo wir den Mittagsstopp in einer Pizzeria einlegen. Es war auch höchste Zeit, denn gut gestärkt geht es Richtung Cannobbio am Lago Maggiore auf einer immer enger werdenden Strasse. Gegenverkehr ist unmöglich, kommt aber immer mal vor und so muss so manches Mal rangiert und notgebremst werden. Die „S“ Bremsen packen jederzeit gut zu. Am See angekommen zeigt die Tankuhr Reserve an. Der 2,4l Motor ist kein Kostverächter, den genauen Verbrauch rechne ich lieber nicht aus, aber der 85Liter Tank entleert sich rasch durch den Auspuff. Im Berufsverkehr fahren wir am Seeufer entlang und erreichen schließlich Bellizona und die Autobahn Richtung unserem nächsten Ziel. Dem Gotthard Pass. Besonders spektakulär ist hier die alte Tremola Strasse mit ihren 24 kopfsteingepflasterten Kurven.  Die ist das längste Baudenkmal der Schweiz und stammt im Ursprung aus dem Jahr 1834. Unser Porsche röhrt auf der menschen- und autoleeren Strecke mehrmals rauf und runter und es entstehen ein paar schöne Aufnahmen. Immer wieder entfliehen wir den aus dem Tal aufsteigenden Nebelschwaden, bis wir schließlich im Nachtquartier, dem Gotthard Hospiz auf 2106 Metern ankommen und nach ein Paar Rösti erschöpft und glücklich ins Bett fallen. Die Dame an der Rezeption kennt uns schon von vor zwei Tagen, als wir hier Rast machten und gibt und diesmal das Zimmer mit dem Namen Johann Wolfgang von Goethe, der hier einst nächtigte.

Furka, Grimsel und dann ins Emmental

Der Morgen danach startet neblig auf dem Gotthard, aber als wir ein paar Kilometer um die Ecke fahren, scheint die Sonne als wäre nichts gewesen. So sind die Berge! Die Strecke geht über den Furkapass, dessen Scheitelpunkt auf 2436m liegt. Auch hier hat unser Renner wieder mit der dünnen Luft zu kämpfen. Auf einem Parkplatz halten wir an und es kommen zwei englische Porsche Fans in ihrem SC dazu und sind völlig aus dem Häuschen. Sie kennen unser Auto vom letzten Petrolicious Artikel und fotografieren es ausgiebig. Weiter geht’s wieder über den Grimsel Pass, diesmal in umgekehrter Richtung und schließlich in Richtung Bern, wo wir unseren Freund Ulfert von Gannet Design besuchen, der uns sein neues Studio zeigt, bevor es am Folgetag wieder zurück nach Deutschland geht. Die Reise war wunderbar und der 911 macht sich hervorragend in der Bergwelt. Nun bleiben über den Winter einige Kleinigkeiten zu beheben und das Auto zu verbessern und Nummer 9110101621 kann im nächsten Jahr wieder auf die Strecke gehen.

Alpenfahrt erster Teil

Alpenfahrt im 9110101621 bei Petrolicious

Evening Drive 964 Carrera 4

Es ist Ende November und höchste Zeit die Winterreifen mit D90 Felgen am Carrera 4 zu montieren. Jetzt kann der Schnee kommen! Um fünf ist es schon dunkel und so gerät die kleine Rundfahrt am Nachmittag schon fast zur Nachtfahrt. Egal. Der Sonnenuntergang ist wunderschön und das Licht ebenso. Auf ein paar Feldwegen mache ich eine Stopp zum Fotografieren…

Unimog__Universal-Motor-Gerät

Ich war heute auf meiner wohl letzten Runde vor der Winterpause und fahre so nichts ahnend durch die Käffer der tiefsten rheinhessischen Hügellandschaft, als ich durch Zufall an einem Gelände vorbeikomme, welches meine Aufmerksamkeit erregt. Es steht voll mit Unimogs. Alle möglichen Baujahre und Varianten, einfach Klasse!!! 

Wikipedia schreibt folgendes zu den Modellreihen:

Die Ur-Reihe gehen auf die Entwürfe Albert Friedrichs zurück. Die Fahrzeuge der Ur-Reihe sind als landwirtschaftliche Fahrzeuge konzipiert und haben alle einen Leiterrahmenohne Kröpfung sowie den Vorkammer-Pkw-Motor OM 636mit 1,8 Liter Hubraum. Der letzte Ur-Unimog wurde 1974 gefertigt. Eine Sonderstellung nimmt die 1955 eingeführte Reihe Unimog S ein, in der es nur eine Baureihe gibt, den Unimog 404. Er ist anders als der Ur-Unimog eher ein Lastkraftwagen als ein landwirtschaftliches Fahrzeug und darüber hinaus der erste Unimog mit gekröpftem Rahmen und der einzige Unimog, der serienmäßig mit Ottomotor ausgerüstet wurde. Er wurde ab 1975 von der schweren Baureihe 435 abgelöst. Die mittlere Reihe wurden zunächst als schwere Reihe eingeführt und erst nachträglich durch die Einführung noch größerer Unimogs zur mittleren Reihe, sie wurde von 1963 bis Ende der 1990er-Jahre angeboten; erster mittlerer Unimog war der 406. Die mittleren Unimogs haben einen Leiterrahmen mit Kröpfung und einen Industriemotor. Von den mittleren Unimogs abgeleitet sind die leichten Unimogs, die sich mit den mittleren Unimogs die Konstruktion teilen, jedoch leistungsschwächere Motoren haben, die, wie schon beim Ur-Unimog, Pkw-Motoren sind. Sie fallen in denselben Zeitraum. Die schweren Reihen werden seit 1974 angeboten. Sie haben einen leistungsstarken Lkw-Motor und das kantige Fahrerhaus, das in seinen Grundzügen seit über 40 Jahren unverändert geblieben ist.[12] Die mittleren und leichten Unimogreihen wurden ab 2000 endgültig von den neuen Geräteträgerreihen abgelöst. 2017 hat Daimler nur noch die schwere Baureihe 437.4 (seit 2002) und die Geräteträgerbaureihe 405 (seit 2000) im Angebot; die vormals schwere Reihe bezeichnet Daimler als hochgeländegängigen Unimog.

#3 Mini Restaurierung__Bestandsaufnahme

Es gibt jede Menge Arbeit…

Bei genauerem Hinsehen und nach dem Auseinanderbauen wird klar: Es gibt jede Menge Arbeit. Der Motor leckt Öl aus allen möglichen Löchern und der Mini hat Rost. Allerdings nur oberflächlich. Da ich aber den patinierten Look des Vans unbedingt erhalten will, gehen wir sehr behutsam vor und beheben die Stellen nur wo unbedingt nötig. Unter den Scheinwerfern, im Motorraum und im Fussraum unter den Fussmatten. Diese sind zwar noch original, aber in einem sehr schlechten und arg brüchigem Zustand, so dass wir sie nicht erhalten können. Ich habe Ersatz bei Andreas Hohls von Mini Mania aufgetrieben. Er hatte noch ein Exemplar für ein sehr frühes Modelljahr im Lager. Dieses ist zwar nicht mit der originalen identisch, aber etwas besseres war nicht zu finden.

Der Fussraum muss also ebenso vom Rost befreit werden und lackiert werden. Die grössten Arbeiten aber werden am Unterboden stattfinden. Dieser wird abgestrahlt, lackiert und konserviert, um so auch für Regentage gerüstet sein. Dafür kommt das Auto zu Axel Warnicke von der Prova GmbH nach Karlsruhe.

#2 Der Mini ist da! Erste Begegnung…

#1 Wie der Mini aus den USA kam…

Paris Motor Show 2018

Seit 120 Jahren gibt es den Auto Salon in Paris nun schon. Inzwischen hat sich die Welt jedoch ein wenig auf den Kopf gestellt und man sollte das Konzept der Automesse neu überdenken, sonst wird es zum Auslaufmodell und ist in zwei Jahren weg vom Fenster. Das ist zumindest mein Eindruck, wenn ich so über das Ausstellungsgelände an der Porte de Versailles laufe. Vor zwei Jahren war es schon etwas mau und nun klaffen grosse Lücken und Löcher auf den Flächen der Messehallen und bezeugen die Abstinenz vieler Hersteller.

Allen voran VW, aber auch Opel hätte man einen Stand in der neuen Heimat gönnen können. Ford, Mazda, Nissan, Infiniti, Bentley, Subaru oder Alfa Romeo fehlen und die Exoten wie Aston Martin, Lotus oder Lamborghini werden auf einen mittelprächtigen Händler-Stand geschoben. Warum sollte man als Besucher also 18 Euro bezahlen? Ich weiss es nicht.

Einige Lücken wurden mit chinesischen Marken aufgefüllt. Die sind im kommen- sagt man. Dabei sind sie schon längst unter uns. Nicht als unsichtbare Ausserirdische, sondern in grosser Anzahl als Besucher, die alles fotografieren und dokumentieren. Und dass nicht mehr wie führer, um es dann nachzubauen. Nein, um sich zu versichern, dass die alte Welt schon längst den Anschluss an das sich mit rasender Geschwindigkeit entwickelnde Reich der Mitte verloren hat. Die Digitalisierung und Elektrifizierung des Landes ist in vollem Gange, Stinker verboten, feste E-Auto-Quoten eingeführt. Während in Deutschland die Autoindustrie der Politik beim Dieselskandal und Schummelsoftware auf der Nase herumtanzt, werden im autoritären China Nägel mit Köpfen gemacht. Die Zukunft wird staatlich verordnet, die Bürger im Sozialpunktesystem überwacht und zur Modernisierung gezwungen, aeehhh motiviert und so das Land voran gebracht. Alte Welt trifft neue Welt. Aber bis einer gewinnt oder uns das alles um die Ohren fliegt, gehen wir mal weiter über die Messe und schauen uns nach hübschen Sachen um.

Die Franzosen lassen sich ja hier nie lumpen und deshalb steht am Peugeot Stand ein interessantes Auto. Der e-Legend ist eine autonom und elektrisch fahrende Homage an das 504 Coupé. Kein Retro im herkömmlichen Sinn, sondern ultramodern in der Anmutung.  Filigranes Dach, kleine Räder, türkis-pluschiges Interior. Das alles hat sehr viel Geschmack und gefällt. Renault geht es etwas radikaler an und vollendet die EZ-Serie mit dem “Ultimo”, einem luxuriösen Cocoon, in dem man sich vom Hotel Ritz zum Flughafen kutschieren lassen könnte. Man geniesst das gediegene Ambiente aus Marmor, Messing, Holz und Leder, während man durch die Facettenfenster hinaus, aber nicht hinein schauen kann. Am Ferrari-Stand sehen wir die beiden Geschwister Monza SP1 und SP”.  Sie sind die erste Kostprobe der neuen “Icona” Serie. Inspiriert durch die Barchetta Rennwägen der 50er Jahre, enstand ein puristisches Auto auf Basis des 812 Superfast, welches nun in Kleinserie an handverlesene Stammkunden verkauft wird. Als Ein-oder Zweisitzer.

Was wurde sonst noch präsentiert? Der neue BMW 3er, 8er, X5  und der Z4, der Tesla Modell 3, der Mercedes-Benz EQC, die neue B-Klasse, der AMG 35 und das GLE SUV. Ausserdem Das SEAT SUV Tarraco, Skoda Vision RS, Audi A1 Sportback, SQ2, Q3, Q8, A6 Avant, e-tron, Citroen DS3 Crossback, Kia e-Niro (oder De Niro??), Proceed und Ceed GT, Porsche Speedster Concept, Suzuki Jimny, Toyota Corolla oder die von Pininfarina eingekleideten vietnamesischen Vinfast SA 2.0 und A 2.0.  Also, auf nach Paris, solange es die Messe noch gibt.

Paris Motor Show

Alpenfahrt 1.0 __ Teil 1: Von Kals zum Gotthard

Zehn Tage, 3500 km, 20 Pässe und fünf Länder….

Eine Ausfahrt in die Alpen mit Freunden stand auf dem Plan für Ende September, gerade noch rechtzeitig, bevor die Pässe über den Winter zumachen. Auch sollte es die erste große Ausfahrt mit unserem neuen 911 mit der Seriennummer 9110101621 werden, der nach zwei Jahren Bauzeit Anfang September endlich fertig geworden war. Doch kurz nach der Losfahrt am Freitag bremste uns ein Kupplungsdefekt ein und wir mussten zurück in die Werkstatt, die für die Reparatur aber einige Tagen benötigen würden. Also stiegen wir auf unseren Ersatz-Porsche um. Einen 964er Carrera 4 und gingen am Freitagnachmittag verspätet auf die Strecke nach Kals am Großglockner. Im Gradonna Mountain Resort war der Treffpunkt und Lars, Judith und Lorenz warteten schon an der Bar. Noch schnell ein Bierchen und ab ins Bett. Am nächsten Tag sollten einige Kurven genommen werden.

In die Dolomiten…

Was für ein Tag, Sonnenschein und blauer Himmel begleitete uns auf der ersten Etappe, die über den Staller Sattel hinunter nach Italien führte. Richtung Toblach und Cortina d’Amprezzo, wo James Bond vor fast 40 Jahren auf tödliche Mission ging. Wir hatten nichts dergleichen im Sinn, sondern genossen die schöne Landschaft der Dolomiten. Der Blick auf die Sellagruppe ist grandios. Das Pordijjoch ist mit 2239m der höchste Pass dieser Bergkette und führt über 33 Kehren hinauf und 25 hinab. Nach dem Mittagessen mit Papardelle und Steinpilzen muss Lorenz sich von uns verabschieden, ein wichtiger Termin zwingt ihn zur frühzeitigen Heimfahrt. Und so machen wir uns in den beiden 964ern weiter übers Sellajoch und hinab Wolkenstein, St Ulrich, über Kastelruth (wo die dicken Spatzen herkommen, oder wie war das??). Im Tal angekommen kommt ein erneuter Aufstieg. Eine extrem schmale Strasse führt durch eine dem Auenland der Hobbits gleiche Landschaft. Fast hätten wir die freilaufenden Hühner überfahren schon kommen wir am Tagesziel an. Das Hotel Ansitz Kematen liegt am Ortsrand von Klobenstein und man hat den herrlichsten Blick der Gegend. Direkt auf den Rosengarten, eine Bergkette die beim abendlichen Sonnenuntergang in ein liebliches rot gehüllt wird und daher seinen Namen hat, wie Judith uns aufklärt. Nach einer abendlichen Wanderung, die in einer Nachtwanderung endet und wir kaum den Weg zurück finden und einem leckeren Abendessen fallen wir ins Bett. 240 Kilometer waren geschafft und am nächsten Tag sollten es knapp 350 werden.

Highlight des Tages: das Stilfser Joch

Hauptattraktion des Sonntag sollte das Stilfser Joch werden. Zunächst aber war die Zwischenetappe durch Bozen und vorbei an Meran zu absolvieren, bevor der Kurvenspass losging. Über 48 Kehren, teilweise extrem eng gebaut zwirbelt man sich ins Glück bzw. den Pass hinauf.  Hier hatte es in der Vorwoche schon kräftig geschneit, davon war aber nur am Straßenrand und freilich auf den weißen Berggipfeln der 3000er Gletscher etwas zu sehen. Auf der Passhöhe auf 2757m angekommen machen wir Mittagspause und lassen die Carrera Motoren etwas verschnaufen. Anschließend führt eine gut ausgebaute Strasse durch eine vegetationslose Hochgebirgslandschaft hinab zum Umbrailpass auf 2503m und der Grenze zur Schweiz. Der Rest ist schnell erzählt. Wir fahren Richtung Norden nach Österreich und über den Fernpass, wo wir und nun auch von Judith und Lars verabschieden, die zurück nach Mainz fahren, während wir uns einen Ruhetag in Schwangau gönnen, um auf König Ludwigs II Spuren wandeln und seine Schlösser besichtigen.

Vom Königsschloss zur Zumthor Therme

Am Dienstag fuhren wir gut erholt zurück nach Österreich, über Lech und den Flexenpass, durch Lichtenstein in die Schweiz. Ziel war Vals, ein kleines Dörfchen am Ende eines Tales. Wir checken im schicken Hotel 7132 ein, welches an die Felsentherme angegliedert ist, die vom Architekten Peter Zumthor entworfen und 1996 eingeweiht wurde. Sie soll an einen Steinbruch erinnern, aus welchem Quader herausgeschnitten wurden. Für die Ummantelung der Mauern wurden 60000 Steinplatten aus Valser Quarzit mit je einem Meter Länge verbaut. Es ist ein magischer Ort, eine Kathedrale des Wassers und wir hatten Glück, denn es war nur eine handvoll Besucher dort, am frühen Abend, als es dunkel wurde, die spärliche Beleuchtung anging und der Dampf des warmen Wassers in die Bergluft aufstieg waren wir sogar ganz alleine. Es war eine der schönsten Erfahrungen der ganzen Reise, ein mystischer Ort der absoluten Entspannung.

Heute vier Pässe!

Wenn man das Tal noch weiter hinein fährt, kommt man irgendwann zum Zervreila-Stausee. Das gleichnamige Dorf ging unter, als der See 1957 aufgestaut wurde. Wir machten hier am Mittwochmorgen noch kurz halt, um darauf das ganze Tal wieder zurückzufahren und über den Oberalppass nach Andermatt zu gelangen. Weiter über den 45 Kilometer langen Sustenpass, der als eine der modernsten Passtrassen der Alpen gilt. Viele Aussichtsparkplätze laden zum fotografieren ein und durchfährt man den 325 m langen Tunnel vor der Passhöhe, kann man die umliegenden Gletscher  wie einen Diamantteppich in der Sonne glitzern sehen. Dann hinunter nach Innertkirchen und den Grimselpass hinauf. Am Hospitz machen wir einen kurzen Stopp, aber wir sollten hier am Folgetag nochmals vorbeikommen. Deshalb fassen wir uns kurz und weiter auf den Weg über Furkapasszum Gotthard. Es wird schon dunkel und wir wollten unser Ziel noch rechzeitig zum Abendessen erreichen. Das Gotthard Hospiz , welches aus dem Jahr 1237 stammt und erst kürzlich vom Architekturbüro Miller & Maranta renoviert wurde.

Wir hatten heute auch mit der Werkstatt in Wiesbaden telefoniert, um zu erfahren, dass unsere Kupplungsgeschädigter 9110101621 fertig ist und zur Abholung  bereitstünde.  Ob wir ihn wirklich geholt haben und wie wir die Reise fortgesetzte haben, erfahrt ihr im zweiten Teil des Berichts...

Happy Birthday Porsche ___our 911 turns 50

Happy Birthday Porsche!

Porsche feiert in diesm Jahr den 70.Geburtstag und unser 911er wir 50 Jahre alt. Genau genommen wurde er das schon im März, denn er wurde am 18.03.1968 in Culver City in Kaliforien an seinen ersten Besitzer genau so ausgeliefert, wie er heute noch dasteht. Nur hat er ca 185000 Kilometer mehr auf dem Tacho. Immer gut gepflegt, nie restauriert, noch heute trägt er das originale Lackkleid und auch das Interior ist unberührt vom Zahn der Zeit. Zu unserem Fuhrpark gehört er seit 2012, als ich ihn von einem Freund aus England gekauft hatte und ihn nach all den Jahren zurück nach Deutschland gebracht habe. Seitdem haben wir viel mit ihm erlebt. Viele Rallyes sind wir mit ihm gefahren, die Königstein Classic,  die Rallye Solitude Historic , die Silvretta Classic, der Rheinhessen Rallye, die HMSC Rallye Wiesbaden der Nibelungenfahrt,  die Saar-Lohr-Lux Classic, die Weinrallye, haben uns mit seinem Schwesterauto mit der darauffolgenden Fahrgestellnummer getroffen, waren beim Oldtimer Meeting in Baden Baden und haben bei der Classic Gala in Schwetzingen den “Preis der AvD-Classic-Gala” und den zweiten Platz der Klasse gewonnen.

Den grössten Erfolg aber feierten wir, als unser 911 bei der Teilnahme am Concours d’Elegance “Jewels in the Park” bei den Classic Days Schloss Dyck 2016 mit dem FIVA Preservation Award“ für das Fahrzeug mit der höchsten erhaltenen historischen Konfiguration ausgezeichnet wurde. Die Classic Days waren in diesesm Jahr der Platz in Deutschland, an dem die FIVA die Feiern zum „World Motoring Heritage Year“ mit der Präsentation dieses besonderen Preises beging, der unter dem Patronat der UNESCO stand. Anschliessend wurde er mit den anderen Gewinnerfahrzeugen aus Amelia Island, Villa d’Este, Le Mans, Pebble Beach, oder Chantilly im UNESCO Hauptsitz in Paris in der Ausstellung “A Century of Heritage in Motion” gezeigt.

:)

Der 911 ist ein wunderbares Auto und wir hoffen, mit ihm noch viele tolle Reisen zu machen und genausoviel Spass mit ihm zu haben, wie in den letzten sechs Jahren. Danke 911! 

Motorrevision am GT4 ____das Herz des GT4 schlägt wieder…

Im letzten Jahr war es ja etwas still geworden um meinen 308 GT4. Grund war der Riss im Zylinderkopf und die damit verbundenen, zeitaufwändigen Folgearbeiten. Er fiel damit die gesamte Saison aus…

Eigentlich sollte er ja im letzten April (2017) nur zur Inspektion nach Frankfurt,  mal durchchecken, Ventile einstellen und so. Eigentlich war ja alles in Ordnung. Dann aber wurde Kühlmittel im Bereich der Ventilfedern und folglich im Motorölkreislauf festgestellt. Ursache war ein kleiner Riss im rechten Zylinderkopf. Diese sind beim 308er nicht untypisch und sind wohl auf die dünnwandige Auslegung des Kühlmittelkanals und Materialermüdung zurückzuführen. Eine Reparatur (schweißen) war leider nicht möglich und so musste ein neuer her. Diese sind leider nur noch zum Mondpreisen gebraucht zu bekommen. Ich ahnte, dass die Nummer nicht mit ein paar hundert Euro vom Tisch sein würde und kontaktierte meine Versicherung (“All Risk” heißt es ja dort). Die schickten auch einen Gutachter, der auf die weitere Demontage des Motors bestand, um eine Bestandsaufnahme zu machen und Folgeschäden auszuschließen.

Die Laufbuchsen wiesen kein ausreichendes Honbild mehr auf, die Pleuellager hatten starken Verschleiß, die Lagerschicht hatte ebenfalls Laufspuren, Hauptlager der Kurbelwelle zeigten ebenfalls leichte Laufspuren auf der Gleitschicht. Da eine Überhitzung als Ursache auszuschließen war trat die Versicherung für fast den gesamten Schaden ein. Eine KOMPLETTE Motorrevision. Abzüge gab es lediglich bei „Neu- für Altteile“ und bei einigen Stunden in der veranschlagten Arbeitszeit. Ich kam also mit einem blauen Auge davon.

Letztendlich dauerten die Arbeiten ca. 8 Monate und ich konnte heute den Ferrari endlich wieder abholen. Nun muss der Motor noch 1000km eingefahren werden und dann noch mal die Ventile nachgestellt werden, sowie die Köpfe nachgezogen werden. Danach kann er wieder richtig rennen…

#CREWSN Frankfurt

:)

#CREWSN war heute Vormittag in Frankfurts Osten angesagt. Ein loses Treffen von Freunden der 911 Kultur, die teilweise auch eine weite Anfahrt nicht gescheut haben. Nette Leutchen coole Karren! Und die Jungs von Urbannatural-Photography haben einige Autos fotografiert. Bin schon gespannt aufs Ergebnis 

Flat6High5

#2 Der Mini ist da!!! Erste Begegnung…

Der Mini ist da! Nachdem er im September von Indianapolis nach England verschifft wurde, kam er nun auf dem Hänger aus England in der Werkstatt in Rüsselsheim an. Ich selbst war bei der Anlieferung vor einigen Tagen nicht dabei und konnte ihn nun -an diesem Oktobertag 2017 – zum ersten Mal sehen und vor allem mal eine kleine Runde auf dem Gelände der alten Opel Fabrik drehen. Montiert hat er die originalen, englischen Kennzeichen.

Wie sieht er aus? Nunja, der Zustand war ok, aber es muss auch einiges gemacht werden. Vor allem wollen wir ihn regenfest machen. Und das heisst dass der Unterboden abgestrahlt und neu konserviert werden muss. Auch im Innenraum rund um die zwar originalen, aber schon sehr brüchigen Fussmatten muss man etwas machen. Zusammen mir Eric Schulte machen wir einen Plan für die kommenden Wochen. Dass dieser nicht so ganz eingehalten werden kann, weiss ich zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht. Das Mini-Abenteuer geht weiter….im nächsten Post…

Nibelungenfahrt 2018

Hauptsache luftgekühlt…

Am Samstag fand die 29. Internationale RTCE-Nibelungenfahrt statt und wir waren mit unserem steingrauen 911er am in der Touristikklasse am Start. Wie immer ging es früh los. Treffpunkt und Start war auf dem Gelände der Pfungstädter Brauerei, wo sich ca 130 Oldtimer einfanden. Um 9 Uhr ging es gleich mit einer ersten Zeitprüfung hinter dem Startbogen los. 15 Meter waren in 6 Sekunden zu fahren. Dann auf die Strecke, die uns diesmal über Zeitkontrollen, Chinesenzeichen, Kartenskizzen, oder Bilderrätsel durch den vorderen Odenwald führen sollte. Nach wenigen Kilometern kam schon die zweite Zeitprüfung, diesmal eine lange mit zwei Sollzeiten. Weiter über die wunderschöne Strecke nach Lützelbach zur nächsten Prüfung: ein Schlangenkurs auf einem Parkplatz, 210 Meter in 35 Sekunden. Geschafft! Durchs Fischbachtal, Gross-Biberau, Überau zur GP4 „Hundertmorgen“: 1,17 Kilometer in genau 2 Minuten und 4 Sekunden. Die Eieruhren glühen. Mit reichlich Hunger im Bauch kam der Mittagsstopp auf dem Firmengelände von Sauer & Sohn genau richtig. Restart war nach einer Stunde. Genug Zeit also die Bratwaren vom Grill zu genießen.

Am Nachmittag kündigte sich mit leichtem Knarzen ein Defekt an der Kupplung oder dem Getriebe an. Der erste Gang ließ sich kaum mehr einlegen. So ging es in die GP5, die über 2 Kilometer Feldwege ging und in 2:22 zu fahren war. Leider verabschiedeten sich hier die weiteren Gänge, wir konnten die Sollzeit nicht einhalten, rollten schließlich an der Einmündung zur Hauptstrasse aus und kamen auf einem Radweg zum Stehen. Man glaubt ja gar nicht wie viel meckernde Rentner in dieser Gegend wohnen. Wir haben irgendwann aufgehört zu zählen…Die Rallye wäre für und beendet gewesen, hätte es nicht den fantastischen Service der Firma APZ gegeben, die dem ersten ausfallenden Teilnehmer einen alten VW Käfer als Ersatzfahrzeug bringt und das havarierte Auto zurück ins Rallyezentrum verschafft. Die „Mobilitätsgarantie“ von APZ. Vielen Dank dafür! Und so setzten wir die Fahrt mit 150 PS weniger, aber immerhin luftgekühlt fort und konnten die Rallye noch zu Ende fahren.

Im Ziel angekommen organisierten wir die Abholung durch den ADAC für den späten Abend, um noch zum Essen und der Siegerehrung bleiben zu können. Diese viel letztendlich leider aus, da die extra angeheuerten Profis von der Auswertung auch nach Stunden kein belastbares Ergebnis erstellen konnten. Hmmm. Sehr schade, aber wir hatten trotzdem einen wunderschönen Tag und kommen gerne in zwei Jahren wieder, wenn hoffentlich die 30. Nibelungenfahrt von Pfungstadt aus startet.

Nibelungenfahrt